neujahr

Neujahr

Neujahr

Hard Facts

Wann: 1. Jänner
Wo: Überall
Für wen? Alle

 


Neujahr – Der Jahreswechsel

Neujahr – am ersten Tag im Jahreskalender wird in ganz Österreich gefeiert, getanzt und Blei gegossen – gigantische Feuerwerke schießen durch die Bundesländer. Der Sekt zum anstoßen ist eingekühlt, das Feuerwerk ist griffbereit und der weltberühmte Walzer ist (hoffentlich) vorgeprobt. Die klassischen Neujahrswünsche „Prosit Neujahr“ und „Guten Rutsch“ tönen allerorts. Die Begriffe sollten aber keineswegs verwechselt bzw. vertauscht werden.

 

Der Unterschied vom „Guten Rutsch“ zu „Prosit Neujahr“

Beim „Guten Rutsch“ wünscht man sich einen guten Jahresanfang und verwendet den Ausdruck in der Regel vor dem Jahreswechsel. Wenn man sich hingegen  „Prosit Neujahr“ wünscht, ist schon der erste Tag im neuen Kalenderjahr angebrochen. Also gratuliert man hierbei den Leuten am Tag nach Silvester oder auch kurz danach. Es sind Gesundheits-, Glücks- und Segenswünsche an Freunde, Bekannte und Kollegen.

 

Bleigießen als Zukunftsdeuter

Eine junge Dame die ihre Blei/Zinnfigur unter die Kerze hält und lächelnd auf das Ergebnis wartet.

Das sog. Orakelbrauchtum ist bereits von den Römern verwendet worden, um gute und schicksalshaft schlechte Ereignisse in der Zukunft zu erfahren.

Beim Bleigießen werden kleine Bleifiguren (bzw. alternativ Zinn) mit einem Löffel über einer Flamme solange erhitzt bis sie flüssig werden. Danach wird das flüssige Blei direkt ins kalte Wasser geworfen, wo es dann sofort zu bizarren Figuren erstarrt. Die Form der Figuren werden gedeutet und sollen symbolisch für die Ereignisse im neuen Jahr stehen. Oft wird auch der Schatten der Figur betrachtet.

 

Was braucht man für den typisch österreichischen Brauch?

  • eine kleine Pfanne oder einen Kleinbrenner (zum Schmelzen des Bleis/Zinns)
  • etwas Blei bzw. Zinn
  • eine Kerze (wenn kein Kleinbrenner vorhanden ist)
  • ein Gefäß mit Wasser (zum abkühlen der Figuren)

Zu Silvester gibt es an vielen Ständen und auch im Handel praktische Bleigießer-Sets zu kaufen.

 

Glücksbringer (als Gesundheits und Reichtumssymbol)

Neujahr Glückbringer (Glücksschweine, Glückscent, Marienkäfer) in eingepackter Schokoladenform

Die Glücksbringer sind eine der markantesten Bräuche in gesamt Österreich. Es werden Glücksbringer aller Art verschenkt. Beliebt sind: Glücksschweine, Rauchfangkehrer, Hufeisen, Glücksklee, Fliegenpilze, Glückscent, Marienkäfer, Elefanten und die schwarze Katze. Die Glücksbringer können auch in süßer Form z.B. in Marzipan- oder Zuckerlform verschenkt werden. Beliebt sind auch Figuren aus Glas, Keramik und Plüsch. Früher wurden neben den klassischen Glücksbringern auch Talismane und Amulette verschenkt. Diese schützten vor allem abergläubische Menschen vor bösen Geistern, Hexen und Dämonen. Auch heute werden verschiedenste Anhänger getragen (z.B. Schutzengel, Sternzeichen oder Glückssymbole). Um das Börserl nach der stressigen Weihnachtszeit zu entlasten, werden Glücksbringer auch sehr gerne selbst gebastelt.

 

Böller schießen und Feuerwerk

Eine niedergelassene Straße nach Silvester

Dieser Brauch reicht bis in die Zeit der Germanen zurück, die zu Jahreswechsel mit ohrenbetäubendem Lärm böse Geister und Dämonen vertrieben. Dazu benutzte man Rasseln, Dreschflegel und sogar Peitschen. Später wurden Pauken, Trompeten und Glockenläuten verwendet um sich vor den Schergen des Teufels zu schützen. Feuerwerkskörper wurden erst ab der Barockzeit zur Unterhaltung gezündet. Im Gegensatz zu den heutigen Silvester-Feuerwerken leuchteten die explodierenden Feuerwerkskörper der damaligen Zeit nicht so hell und besaßen auch keine Farben, da die benötigten Oxidationsmittel fehlten.

Der Ursprung des Feuerwerks liegt in China wo bereits im 8. Jahrhundert eine explosive Mischung zum Abfeuern von Raketen eingesetzt wurde. Später wurde das aus Schwefel, Holzkohle und Salpeter bestehende Schusswerk ausschließlich im Militär und in der Kriegsführung eingesetzt. Heute gehören das Korkenknallen, Böller zünden und die organisierten Feuerwerke zum festen Bestandteil der Neujahrs-Tradition.

In der Wiener Innenstadt findet der bekannte Silvesterpfad vom 31. Dezember bis zum Morgen des 1. Jänners statt. Auch am Wiener Rathausplatz, im Prater sowie in der Seestadt, gibt es in dieser Zeit jede Menge Unterhaltung und Feierlichkeiten mit Musikbühnen, Bands und anderen Events. Hier wird vom 31. Dezember 14 Uhr nachmittags bis ins neue Jahr frühmorgens getanzt und gefeiert. Böller und Feuerwerke dürfen dabei natürlich auch nicht zu kurz kommen. So findet beispielsweise am Rathausplatz und im Wiener Prater eines der pompösesten Feuerwerke der Stadt statt. Entlang des Silvesterpfads servieren dutzende Gastronomen Punsch und kulinarische Spezialitäten. Die zahlreichen Stationen rund um die Stadt sorgen mit verschiedensten Musikgenren für Unterhaltung. Besonders beliebt ist die Klassikmeile am Graben.

 

Tanz durch die Nacht

„Dance the night away“ heißt es für die Amerikaner – aber in Österreich hört man um 00:00 Uhr „Alles Walzer“. Der berühmte Donauwalzer am Neujahrstag ist zur Mitternachtsstunde in Österreich unumgänglich. Das Walzerland schlechthin tanzt überall zu den Klängen des Donauwalzers der im Fernsehen, im Radio und auf Open Air Veranstaltungen gespielt wird.

 

Das berühmte Wiener Neujahrskonzert

Musikverein Wien - Neujahrskonzert Konzertsaal

Zu einer der beliebtesten Neujahrsveranstaltungen weltweit zählt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, am 1. Januar. Auch im Ausland erfreut sich das Wiener Neujahrskonzert großer Beliebtheit. In über 90 Ländern wird an diesem Tag vor einem Millionenpublikum das Konzert via Fernsehübertragung ausgestrahlt. Es werden Werke der Strauss- Dynastie und deren Zeitgenossen zum Besten gegeben. Ein heiteres und besinnliches Programm sorgt mit den weltbesten Dirigenten für Stimmung. Der Highlight des Abends ist der Radetzky-Marsch, der als letztes Stück durch das Klatschen des Publikums angefeuert wird. Das Jahreskonzert in Wien wird in der Regel am Musikverein im Goldenen Saal abgehalten. Er gilt nicht nur als einer der schönsten, sondern auch als einer der akustisch besten Konzertsäle der Welt.

 

Quelle: Austria InfoWiener Philharmoniker

Bildquelle:Blei Gießen“ Quelle: Fotolia (11310506), „Gluecksbringer“ Quelle: Pixabay | Lizenz: CC0 Creative Commons, „Straße“ Quelle: Pixabay | Lizenz: Creative Commons, „Konzerthaus“ Quelle: Wikimedia Commons | Lizenz: Bestimmte Rechte vorbehalten | Author: Helenenthal,